Steintor

Steintor
Steintor, Foto: Johann-Friedrich-Danneil-Museum

Das Steintor in der Neustadt ist Salzwedels jüngste Toranlage. Der quadratische Torturm mit gotischen Elementen wurde 1530/35 errichtet und diente vermutlich nicht der Verteidigung, sondern repräsentativen Zwecken. Der ehemalige Zugang zur Neustadt lag hinter dem noch erhaltenen Haupttor. Er war verstärkt durch ein Vortor und einem 40 Meter langen Zwischengang, die heute beide nicht mehr existieren.

Bei einer Restaurierung im Jahr 1991 wurde auch der ältere Rundturm an der Südseite wiederhergestellt. Es wäre möglich, dass der Rundturm zu der früheren Toranlage gehörte. Später diente er zeitweise als Gefängnis und war als „Rosengarten“ bekannt.

Einen tatsächlichen Garten mit Rosen soll es südlich des Tores gegeben haben, etwa um 1545 angelegt. Der frühere Moorteich, Teil der Verteidigung vor dem Steintor, wurde 1887 zugeschüttet. Auf ihm steht heute die Agricola-Turnhalle.

Teil der Stadtbefestigung, Steintor, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, um 1530

der in Ziegelmauerwerk ausgeführte und feld- sowie stadtseitig mit einem aufwendigen Blendstufengiebel versehene Torturm mit rundbogiger Durchfahrt in hohem Maße straßenbildprägend; der Turmschaft auf der Feldseite mit Okuli und Wappenblenden, auf der Stadtseite mit hohen spitz- und kielbogigen Blenden jeweils über dem Torbogen rhythmisiert, der horizontal gegliederte Staffelgiebel mit reichem spätgotischen Blendmaßwerk vor hell abgesetzten Putzfonds; der Fußgängerdurchgang eine Zutat von 1907; Vortor und die Zwingeranlage bereits vor 1866 abgetragen, der davor befindliche Moorteich 1887 zugeschüttet und darauf die heutige Wallstraße angelegt, Restaurierung 1995

  • Josef Beranek, Salzwedel – Ein Wegweiser durch die 750 jährige Stadt (1966)
  • Arno Sommerfeld, Hansestadt Salzwedel – Ein Rundgang durch die Geschichte der Stadt (2000)
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, 20.12.2007