Besonders gestaltete Hausfassaden waren zu damaligen Zeiten Ausdruck des bürgerlichen Wohlstands. Vor allem die Eingangsbereiche haben besondere Aufmerksamkeit bekommen. Das Ritterhaus, eines der schönsten restaurierten Fachwerkbauten in Salzwedel, ist ein anschauliches Beispiel. In dem detailreich mit Flachrelief-Schnitzereinen verzierten Portal des Gebäudes, sind ein junger und ein alter Ritter im Harnisch zu sehen. Die kunstvollen Darstellungen lassen sich der Renaissance zuordnen. Das ursprüngliche Fachwerkhaus entstand im Jahr 1596. Das Gebäudeinnere wurde 1993 zu einem modernen Eigenheim umgestaltet. Die historische Fassade ist bis heute erhalten geblieben.
Radestraße 9, Wohnhaus, Ritterhaus, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, 1596, 1993 Ersatzneubau
prächtige Fachwerkfassade des 1989 abgetragenen sog. Ritterhauses, eines der bedeutendsten Salzwedeler Renaissance-Fachwerkbauten aus dem späten 16. Jahrhundert; von der Salzwedeler Familie Beneke ins Werk gesetzt; Fassade dreistöckig mit weit vorkragendem Oberstock von 6 Achsen Länge; die gesicherte und restaurierte Fassade 1993 einem massiven Ersatzneubau mit Satteldachabschluss an gleicher Stelle vorgeblendet; der Bau von 1596(i) mit reichem Schnitzwerk an Balken, Knaggen, Stockschwelle und aufwendig geschnitztem Portalstock, am Portalrahmen figürliche Reliefdarstellung einer männlichen und weiblichen Hüftherme – vielleicht in Anspielung auf die Eheleute Beneke – und darüber in den Feldern der Bogenzwickel zwei schwertkämpfende geharnischte Ritter zu Pferde, mit ihrem Aufbäumen unterstreichen die Pferde die Dramatik der Szene, dazwischen Hauswappen Bauherrenrollwerkkartuschen: “ IOACHIM BENEKE . MARGRETA BENEKENS „, über den Reitern Jahreszahl: “ 15 96 „, Bauinschrift a.d. Stockschwelle: “ EIN BAWEN GESTALT . GOTT HATS GEGEBN . GOTT HATS GENOMN . AVS SEINER HANDT IST DIS WIDR KOMN .“