Die „Freydanck’sche Villa“ in der Straße Vor dem Neuperver Tor ist seit 1996 die Heimat der Salzwedeler Bibliothek. Das prächtige zweigeschossige Jugendstilgebäude wurde 1904 vom Brauereibesitzer Hermann Freydanck errichtet und später von seinem Sohn Dr. Walter Freydanck als Wohnhaus und Praxis genutzt. 1963 stiftete Dr. Walter Freydanck es dem Landkreis unter der Bedingung, dass es der Öffentlichkeit zugutekommen sollte. Bis 1989 beherbergte die Villa ein Kinderheim und eine Kinderkrippe, nachdem es 1979 von der Stadt übernommen wurde. Nach umfangreicher Restaurierung und Sanierung von 1994 bis 1996 dient es nun als Stadt- und Kreisbibliothek. Über 60.000 Bücher und Medien sind Teil der umfangreichen Sammlung und erfreuen sich einer wachsenden Anzahl von Leserinnen und Lesern. Besonders bemerkenswert ist der Fachwerk-Dachboden, der für literarische und musikalische Veranstaltungen genutzt wird. Das Gebäude steht seit 1991 unter Denkmalschutz.
Vor dem Neuperver Tor 2, Villa, Freydanksche Villa, Baudenkmal, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, 1904
Freydank’sche Villa, stattlicher späthistoristischer Villenbau mit Jugendstilanklängen, anschauliches Beispiel für die anspruchsvolle großbürgerliche Architektur im Bereich der gründerzeitlichen Stadterweiterung Salzwedels, durch den Brauereibesitzer Hermann Freydank 1904 auf den ehem. Wall- und Grabenanlagen vor dem Neuperver Tor erbaut; qualitätvolle bauzeitliche Einfriedung mit gemauerten Pfeilern und schmiedeeisernem Zaun; Gesamtinstandsetzung 1997 zweigeschossiger, reich gegliederter Klinker-Putzbau von 6 Achsen über hohem Souterrain mit zentralem, schweifgiebelbekrönten Risalit und Walmdachabschluss, vor dem straßenseitigen Mittelrisalit ein dreiseitiger Standerker mit eckbetonenden Diensten, die Risalitecken im 1. Obergeschoß durch Freisäulenstellungen aufgelöst, der Baukörper insgesamt durch eine Vielzahl an Einzelformen und Materialien, wie beispielsweise ein großes dem Jugendstil entlehntes Rundfenster und die gegenüberliegende Fachwerkgalerie im 1. Obergeschoß der Schaufassade spielerisch belebt und von großer Dekorationsfreude des Bauherrn kündend