Bürgermeisterhof

Bürgermeisterhof
Bürgermeisterhof, Foto: Johann-Friedrich-Danneil-Museum

Der etwas versteckte Bürgermeisterhof in der Burgstraße ist ein gut erhaltenes, mittelalterlich anmutendes Fachwerkensemble mit Gebäuden aus dem 16., 18. und 19. Jahrhundert. Der Name des Hofs bezieht sich auf vier Bürgermeister, die mit ihren Familien zwischen Mitte des 16. und 19. Jahrhunderts hier gelebt haben.

Als Salzwedel noch zweigeteilt war (bis 1713) stand ein Teil des Hofes in der Alt- und der andere Teil in der Neustadt. Angrenzend an einen Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert. Reste der Stadtmauer sind an der linken Wand der Durchfahrt erkennbar. Auf der linken Seite befindet sich ein zweistöckiger Speicher aus dem Jahr 1543 mit floralen Schnitzereien. Das angrenzende Quergebäude aus dem Jahr 1567 ist auf einer ehemaligen Eckbefestigung der Stadtmauer erbaut. Rechts davon steht ein Hochständerhaus aus dem 15. Jahrhundert. Ein weiterer Speicher von 1567 befindet sich an der Westseite des Hofs. An den Hoffassaden sind anschaulich die verschiedenen Bauepochen ablesbar. Bis 1990 dienten die Gebäude mehr als 30 Jahre als Produktionsstätte zur Textilverarbeitung.

Burgstraße 18, Ackerbürgerhof, Bürgermeisterhof, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, 15. – 17. Jh., 19. Jh.

Sog. Bürgermeisterhof; Ensemble von 2-3 stöckigen Fachwerkbauten des 15. bis 17. Jahrhunderts mit Vorderhaus von 1813; die laut Bauinschrift 1543 und 1567 errichteten Speichergebäude des an der Westseite bis an die Stadtmauer sich erstreckenden Hofs überregional bedeutsame und für Salzwedel überaus seltene Beispiele spätmittelalterlicher Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise; das schmale Fachwerkgebäude neben dem auf 1543 datierten Speicher ein in drei Geschoßebenen geteilter Hochständerbau der Spätgotik (15.Jh.) mit durchzapften Deckenbalken und Zapfenschlössern sowie stark vorkragendem Satteldach; der zweistöckige Speicher von 1543 mit floralem Rankenwerk beschnitzter Saumschwelle und Fächerrosetten an niedersächsischen Vorbildern aus dem Harzraum orientiert; die Gebäude rückwärtig teilweise auf der Stadtmauer aufsitzend, d.h. ohne Fachwerk-Rückwand; der gepflasterte Innenhof mit seinen aufwendig geschmückten Fachwerkbauten ein für Salzwedel einmaliges Gebäudeensemble von besonderer stadtgeschichtlicher Bedeutung

  • Josef Beranek, Salzwedel – Ein Wegweiser durch die 750 jährige Stadt (1966)
  • Arno Sommerfeld, Hansestadt Salzwedel – Ein Rundgang durch die Geschichte der Stadt (2000) Hansestadt Salzwedel
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, 20.12.2007