Das Gebäude der Burgstraße 16 ist ein spätbarocker Putzbau mit Doppelwalmdach. Es wurde von 1792 bis 1794 auf öffentliche Kosten errichtet und diente als staatliches Verlagsgebäude für den An- und Verkauf von Wolle. Hier erhielten ärmere Tuch- und Friesmacher Wolle auf Kredit und waren verpflichtet, diese mit hergestellten Waren zurückzuzahlen. Die Tuchhändler hatten einen Vorteil aus diesem System, indem sie die Preise bestimmten. Bedingt durch die preußische Steuerpolitik und den Verlust von Absatzmärkten befanden sich viele Tuchhersteller Ende des 18. Jahrhunderts in einer finanziellen Notlage. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird das Gebäude als Wohn- und Arzthaus genutzt.
Burgstraße 16, Speicher, Königlich-Preußisches Wollmagazin, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell, künstlerisch, technisch-wirtschaftlich, 1792-1794
Ehemaliges Königlich-preußisches Wollmagazin, zweigeschossiger spätbarocker Massivbau von 5 Achsen mit Mansarddach und sparsamer Putzquaderfassade; aufgrund seiner urspr. Funktion ein wichtiges wirtschafts- und stadtgeschichtliches Dokument Salzwedels, zudem als einer der seltenen barocken Massivbauten von besonderer stadtbaugeschichtlicher Bedeutung; das an der zentralen Verkehrsader der Neustadt gelegene Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts zu Wohnzwecken umgebaut, dabei das in der Mitte der Fassade befindliche Dachhaus mit Aufzugsmechanismus zum Unterdach entfernt Bauzeichnung aus den Aktenbeständen des Staatsarchivs Potsdam, Fassadenansicht (Kopie in den Erf.-Unterlagen), das Mansarddach durch jüngere Instandsetzung und Verschindelung der seitlichen Dachgaupen und Einbau eines
liegenden Dachfensters in seinem Erscheinungsbild vereinfacht