Der prachtvolle Backsteinbau des heutigen Kunsthauses ist bildprägend für die Stadt Salzwedel. Er wurde von den Architekten Berthold und Martinius aus Braunschweig entworfen und von 1903 bis 1905 als Schulneubau für die Höhere Mädchenschule (Lyzeum) errichtet. 1906 feierte die Schule ihre Eröffnung.
Nach vielen Jahren unterschiedlicher Nutzung als Lazarett, Haus der jungen Pioniere zu DDR-Zeiten (1950 – 1990) und Schule, stand das Gebäude lange leer. Es erlitt schwere Schäden in seiner Grundsubstanz. Nach einer umfassenden Sanierung durch die Kunststiftung Salzwedel feierte es im Jahr 2015 seine Neueröffnung als Kunsthaus Salzwedel. Mit seinen abwechslungsreichen Veranstaltungen und Ausstellungen ist es ein wichtiger kultureller Ort der Stadt geworden.
Neuperver Straße 18, Schule, Lyzeum, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich
1903-1906 im Stil norddeutscher Backsteingotik errichteter Schulbau; Entwurf: Architekten Bertram & Richard Martinus, Braunschweig; der repräsentative zwei- bis dreigeschossige Bau von 17 Achsen Länge und hohem Satteldachabschluss mit zentralem Dachreiter über dem dreigeschossigen, siebenachsigen Mittelbau, der zentrale Mittelbau mit seinen aufwendigen Ziergiebeln und risalitartig vorgezogener Portal-, Treppenhaus- und Uhrturmachse sowie hofseitigem Aulaanbau architektonisch besonders hervorgehoben, im Inneren weiträumige zweischiffige, fünfjochige kreuzgratgewölbte Treppenhaushalle, in der Aula bauzeitliche
Holzbalkendecke erhalten; aufgrund seiner durch aufwendige Höhenstaffelung der Giebel gegliederten, an mittelalterlichen Rathausbauten orientierten, symmetrischen Fassade von besonderer straßenbildprägender Wirkung, zudem städtebaulicher Abschluss und Point de vue der auf den ehem. Wallanlagen angelegten Wallstraße