Wohn- und Sterbehaus von Johann Friedrich Danneil

Wohn- und Sterbehaus von Johann Friedrich Danneil (1990), Foto: Hansestadt Salzwedel
Wohn- und Sterbehaus von Johann Friedrich Danneil (1990), Foto: Hansestadt Salzwedel

Johann Friedrich Danneil (1783 bis 1868) wohnte während seines Ruhestands in dem kleinen zweigeschossigen Fachwerkhaus im Lohteich 35/37 und verstarb im selbigen Haus am 20. Januar 1868.

Danneil war Gymnasialdirektor, Prähistoriker, Stadtchronist und Gelehrter in Salzwedel. Er hinterließ ein umfangreiches und bedeutsames Lebenswerk, zu dem unter anderem seine vielfältigen Beiträge zur regionalen Geschichte und Vorgeschichtsforschung zählen.

Als junger Lehrer setzte er sich für eine moderne Schulreform ein und führte eine Realklasse ein, die berufsvorbereitende praktische Schwerpunkte betonte. Die Eröffnung der ersten Salzwedeler Berufsschule ist auf ihn zurückzuführen. Weiterhin führte der den freiwilligen Turnunterricht ein und gründete eine Vorbereitungsklasse und das erste Schülerheim in Salzwedel, um benachteiligten Schülern zu helfen.

Danneils bedeutendste Leistungen lagen in den heimatkundlichen Forschungen. Er beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte seiner Heimatstadt und legte ein Urkundenverzeichnis an. Zudem führte er ab 1824 wegweisende Ausgrabungen durch und klassifizierte Fundstücke aus alten Grabstellen. Dies führte zur Entwicklung einer exakten Periodisierung der Vorgeschichte. Er unterschied Zeitalter der Kulturen und Völker, wie das Steinalter, das Bronzealter und das Eisenalter (Dreiperiodensystem).

1836 gründete er zusammen mit Freunden den „Altmärkischen Verein für Vaterländische Geschichte und Industrie“, um die Geschichtsforschung und die Wirtschaft der Region zu fördern.

Danneil bewältigte sein zeitaufwendiges Arbeitspensum durch ständige Beschäftigung und den Verzicht auf geselligen Verkehr, wie er es selbst beschrieb. Seine umfangreichen Arbeiten und Forschungen haben bis heute einen großen Einfluss auf die Erforschung der Geschichte und Vorgeschichte der Region.

1992 hat die „Arbeitsgemeinschaft des Altmärkischen Geschichtsvereins“, zu Ehren Danneils den alten Namen „Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte” wiederaufgenommen und seinen Sitz von Bremen nach Salzwedel verlegt.

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  • Arno Sommerfeld, Hansestadt Salzwedel – Ein Rundgang durch die Geschichte der Stadt (2000)