Hochständerhaus

Hochständerhaus (1964), Foto: Johann-Friedrich-Danneil-Museum
Hochständerhaus, Foto: Johann-Friedrich-Danneil-Museum

Das Hochständerhaus in Salzwedel wurde vermutlich Mitte des 15. Jahrhunderts als Kaufmannshaus errichtet. Es ist eines der wenigen noch erhaltenen Gebäude in Geschossbauweise und wahrscheinlich das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Als charakteristisches Merkmal für den Hochständerbau besitzt es von der Schwelle bis zum Rähm (Rahmenbalken) durchlaufende Ständerbalken. Durch diese sind die Deckenbalken mit außen sichtbaren Zapfschlössern durchgeführt (verzapft).

Diese Bauweise bedingte niedrige Deckenhöhen im Erd- und Zwischengeschoss, die möglicherweise als Lager- oder Schlafgemächer dienten. Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert um ungefähr einen Meter an der West-Fassade erweitert. Ab 1804 war es ein Brauhaus und ab 1914 ist ein Fleischermeister als Besitzer nachgewiesen. Trotz einer Baufälligkeitseinstufung im Jahr 1945 konnte es 1959 dank staatlicher Unterstützung restauriert werden.

Schmiedestraße 30, Wohnhaus, Baudenkmal, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, E. 15.Jh (Ständerbau), 1577(Stockwerkbau)

Baugeschichtlich und städtebaulich bedeutsame und seltene Gebäudegruppe aus spätgotischer Zeit, bestehend aus zwei Fachwerkgebäuden an der Ostseite des Marienkirchhofes, den Kopfbau des Gevierts Schmiedestraße – Salzstraße bildend; der HAUPTBAU ein zweistöckiges Hochständerhaus von 7 x 5 Achsen mit hohem Walmdach des späten 15. Jahrhunderts, der mittelalterliche Abbund mit durchgehenden, durch Riegel und aufgeblattete Schwertungen und Zapfenschlösser verbundene Ständer an der Seite zur Salzstraße noch sichtbar, die Fassade nach Westen im 16.Jh. um ein Gefach vorgesetzt; zum Kirchplatz ein kleiner, aber repräsentativer FACHWERK- STOCKWERKBAU von 3 Achsen Länge auf unregelmäßigem Grundriss mit kräftigem über Knaggen mit interessanter Perlstabprofilierung vorkragendem Oberstock und Walmdach, datiert 1572(?) oder 1577(i), Inschrift in Giebelstockschwelle mit Familienwappen: “ ANO. 15 . IOHAN . GARTZE . ANNA . HACKEMAS . 77 „, der Renaissanceabbund durch Fußstreben sowie prägnante Knaggen-Balkenkopfgestaltungen im Unter- und Oberstock charakterisiert; das Fachwerk-Gebäudeensemble von hohem Alterswert und malerischer stadträumlicher Wirkung; Rekonstruktion 1958/59, Sanierung in den 1990er Jahren

  • Josef Beranek, Salzwedel – Ein Wegweiser durch die 750 jährige Stadt (1966)
  • Arno Sommerfeld, Hansestadt Salzwedel – Ein Rundgang durch die Geschichte der Stadt (2000)
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, 20.12.2007