Agricola-Turnhalle

Agricola-Turnhalle
Agricola-Turnhalle, Foto: Johann-Friedrich-Danneil-Museum

Die Agricola-Turnhalle wurde im Jahr 1888 im Stil der Neogotik errichtet. Sie steht auf dem zuvor zugeschütteten Moorteich. Die großzügige Spende für den Bau der Turnhalle stammte von Ernst Carl Wilhelm Schülke. Er war ein erfolgreicher Hamburger Großkaufmann, der seine Schulzeit in Salzwedel verbrachte. Die Turnhalle erhielt den Namen zu Ehren seines Lehrers Johann Friedrich Agricola (1788 bis 1860), der auch Pastor und Ehrenbürger der Stadt war. Die Stadt hat sowohl den Lehrer als auch den Schüler mit Straßenbenennungen gewürdigt.

Steintorstraße 2, Turnhalle, Agricola-Stiftung, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, 1899/1900

Klinkerverblendbau des späten 19. Jahrhunderts in neugotischen Stilformen westlich der ehem. Wallanlagen vor dem Steintor; der stattliche Turnhallenbau von 7 Achsen Längemit seiner durch drei Giebelrisalite akzentuierten, symmetrischen Fassade der Hauptstraße zugewandt, von dieser jedoch im Gegensatz zur benachbarten Leichenhalle weit zurückgesetzt; der dreiflügelige Bau in seinen Detailformen die örtliche Tradition des Backsteinbaus zitierend: Spitz- und Segmentbogenblenden, Staffelgiebel, Ziegelfriese in Form von Rundbogen-, Zahnschnitt- und Kreuzfriesen, in dieser Auffassung den zeitgleichen großen Schulbauten der Stadt entsprechend; ebenfalls zeittypisch der Farbkontrast zwischen gelben und roten Klinkern; über dem eingezogenen mittigen Haupteingang mit Säulenportalrahmung der Schriftzug: „Agricola-Stiftung“; Instandsetzung in den 1990er Jahren

  • Arno Sommerfeld, Hansestadt Salzwedel – Ein Rundgang durch die Geschichte der Stadt (2000)
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, 20.12.2007