Das heutige Rathaus von Salzwedel wurde um 1250 als ein Teil des Franziskanerklosters auf dem bis dahin noch unbebauten Gebiet der Altstadt errichtet. Zur gesamten Klosteranlage gehörten Kirche, Kreuzgang und Klausur. Nach der Reformationszeit war hier die Lateinschule der Altstadt ansässig, bevor das Gebäude ab 1744 – nach der Vereinigung beider Städte – als Gymnasium diente. Ein bedeutender hier tätiger Lehrer war der Prähistoriker, Gelehrte und Stadtchronist Johann Friedrich Danneil.
Nach einem Brand im Jahr 1895, der das Neustädter Rathaus auf dem Rathausturmplatz zerstörte, wurde das ehemalige Klostergebäude zum neuen Rathaus umgewandelt. Obwohl im 18. Jahrhundert einige Umbauten stattgefunden haben, sind noch bedeutende Überreste des ehemaligen Klosters erhalten geblieben. Der Kreuzgang ist größtenteils nicht mehr vorhanden und durch ein Fachwerkgebäude ersetzt. Das Renaissance-Portal im Innenhof stammt vom abgebrannten Neustädter Rathaus.
An der Mönchskirche 5, Klausur, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, 13.-15. Jh.
Klausurgebäude des ehem. Franziskanerklosters südlich der Mönchskirche; das heutige Erscheinungsbild durch Umbauten verändert (Aufstockungen der Kreuzarme, Ersatzbauten in
Fachwerk), der 1493 entstandene südliche Kreuzgang vermutlich bereits im Zuge von baulichen Veränderungen an der Kirche um 1500 abgetragen (Errichtung von Strebenpfeilern an der Nordseite); im östlichen und nördlichen Kreuzgangflügel jedoch mittelalterliche Bausubstanz (ab Mitte 13. Jh.) in beträchtlichem Umfang erhalten, einige Räume mit gotischen Rippengewölben, der Ostgiebel des Nordflügels mit hohen gekuppelten spitzbogigen Staffelblenden effektvoll gegliedert; das Refektorium im Nordflügel mit skulptierten Schmuckkonsolen; der mittelalterliche Westflügel bereits 1821 weitgehend abgetragen, hier nur Teile der Westmauer mit Gewölbeansätzen und Fragmente eines Portals erhalten; die Räume des Kreuzgangs in nachreformatorischer Zeit zunächst als Lateinschule genutzt, seit dem 19. Jahrhundert als Gymnasium (Wirkungsstätte J. F. Danneils); ab 1895 Nutzung als Rathaus; 1923 in die Hoffassade des nördlichen Kreuzgangflügels das reich skulptierte Renaissance-Portal des 1895 abgebrannten Gewandschneidergildehauses / Rathauses (> Neuperverstraße 31/ Breite Straße 2) eingebaut