Der klassizistische Portalbau war einst das Totengräberhaus des Friedhofs der Neustädter Kirchengemeinde St. Katharinen, der sich 1822 bis 1880 auf der Wallanlage befand. Die Umgestaltung in eine Parkanlage, genannt „Birkenwäldchen“, fand im Jahr 1924 statt. Grabsteine erinnern an Bürgermeister Emil Albrecht Carl von Bennigsen-Förder, Pastor Johann Friedrich Agricola und Prähistoriker und Gymnasialrektor Johann Friedrich Danneil.
Nachdem das Gebäude zeitweise als Lager für die Stadtgärtnerei und als Wohnhaus diente, stand es eine Zeit lang leer. Nach Umbauarbeiten im Jahr 2023, befindet sich hier nun eine Ausstellung mit Gartenanlage und Erinnerungsmal an die Glockengießertradition der Stadt.
Im Verlauf des 17. bis 18. Jahrhunderts wurden in Salzwedel über 130 Glocken gegossen. Viele davon sind im Zweiten Weltkrieg der Rüstungsindustrie zum Opfer gefallen.
Steintorstraße, Friedhof, Steintorfriedhof, Baudenkmal, 1825, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich
Auf den Wallanlagen zwischen Stadtmauer/Dummelauf und Moorteich als Ersatz für den innerstädtischen Standort um 1822 angelegter Begräbnisplatz für die Neustädter Katharinenkirchgemeinde; bis zur Verlegung des Friedhofs Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt, dann in die Parkanlage einbezogen; der Standort des Friedhofs durch die direkt vor dem Steintor 1825 in klassizistischen Stilformen errichtete LEICHENHALLE in Gestalt eines Wachhauses markiert; symmetrisch langgestreckter eingeschossiger Putzbau von 7 Achsen mit Walmdach und zentralem, erhöht ausgeführtem Torfahrtrisalit mit beidseitigem Frontispiz und Satteldachabschluss, die Torfahrt motivisch als tempelartige Torhalle aufgefasst; entlang der Hauptallee zahlreiche Grabplatten nahezu einheitlichen Formats mit Inschriften erhalten, anschauliche Dokumente der neustädtischen Kultur- und Sozialgeschichte; der Gedenkstein für den Historiker und Gründer des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie, Johann Friedrich Danneil (1785-1868) 1968 anstelle des Familiengrabes errichtet; die Leichenhalle zählt zu den wenigen in Salzwedel überlieferten Massivbauten aus der Zeit des Klassizismus, damit Sachzeugnis der klassizistischen Architektur in Salzwedel von straßenbildprägender Wirkung als Point de vue der Wallstraße; Sicherung und Instandsetzung des Außenbaus 2001/02ehem. Leichenhalle/ Totengräberhaus: Portalbau mit mittigem rundbogigen Durchgang/Torfahrt und durch Blendbogennischen gegliederten Seitenflügeln, der Mittelbau mit Dreiecksgiebelbekrönung über Konsolfries, über dem Portalbogen Inschriftfeld, verputzter Ziegelbau