Die ehemalige Neustädter Lateinschule ist ein hohes Gebäude mit Fachwerkgeschoss im Renaissancestil und einem Turmanbau. Es ist von 1570 bis 1573 durch den Umbau eines Vorgängergebäudes aus dem 15. Jahrhundert entstanden. Sowohl die Altstadt als auch die Neustadt in Salzwedel hatten seit dem frühen 14. Jahrhundert jeweils eine eigene Lateinschule.
Während die Altstädter Lateinschule abgerissen wurde, ist die Neustädter Lateinschule noch erhalten. Sie befand sich ursprünglich zwischen der Katharinenkirche und des heutigen Gymnasiums. Im Jahr 1570 zog sie in dieses hoch gelegene Fachwerkhaus mit dem Treppenturm um.
Vom Turmzimmer aus lässt sich ein wunderschöner Blick auf die alte Stadtmauer und die Wollweberstraße werfen. Das auch „Gelehrtenstübchen“ genannte Zimmer ist vom Dachgeschoss aus zugänglich. Die Wände sind mit floralen Gemälden und handschriftlichen Denkspüchen aus dem 17. Jahrhundert geschmückt.
An der Katharinenkirche 6, Schule, Neustädter Lateinschule, Baudenkmal, geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich, vor M. 15.Jh., 1570-73, E. 18./A. 19. Jh.
Platzbildprägender dreigeschossiger traufständiger Massivbau mit markantem Rundtreppenturm an der Ostseite des Kirchplatzes, das schmale Grundstück sich bis an die Stadtmauer erstreckend; das Gebäude durch seine Funktion als Lateinschule der Neustadt 1573-1744 von besonderer Bedeutung für die Kulturgeschichte der Stadt; der Putzbau besteht aus massivem Mauerwerk eines vor Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen zweigeschossigen Vorgängerbaus unbekannter Funktion (Umfassungsmauern EG und 1. OG); 1570-73 Um- und Ausbau, Erhöhung des Baus um den vorkragenden Fachwerkoberstock mit Knaggen und Andreaskreuzaussteifungen in den Brüstungsfeldern, Errichtung des massiven Wendelsteins vor dem Südgiebel, der Turm mit Fachwerkoberstock und Kegelhelm, Spindel und Stufen der Wendeltreppe aus Eichenholz, in der Turmstube bemerkenswerte Rankenmalerei des 17.Jh’s in Grisailletechnik a. d. Holzbohlendecke; 1981/82 Restaurierung der Fassaden, 2003/04 Dach- und Fassadeninstandsetzung